Frischekontrolle – für mehr Transparenz und weniger Lebensmittelabfall
Über Intelli-Pack
Intelli-Pack ist ein öffentlich gefördertes Forschungsprojekt des Bundesminsteriums für Ernährung und Landwirtschaft, an dem verschiedene Hochschulen sowie auch Partner aus der Industrie beteiligt sind.
Frischekontrolle – für mehr Transparenz und weniger Lebensmittelabfall– Eine intelligente Lösung
Die Frischekontrolle kann zusätzlich zum Haltbarkeitsdatum als Hilfestellung genutzt werden, wenn es um die Frage geht: Wie lange ist das Produkt noch genießbar – vielleicht sogar noch über die Haltbarkeitsangabe hinaus? – Die neue intelligente Verpackung gibt Ihnen Auskunft.
Welchen Nutzen haben intelligente Verpackungen für kühlpflichtige Produkte?
In der Lieferkette kühlpflichtiger Produkte werden derzeit große Mengen von Lebensmitteln verworfen. Die Ursachen dafür sind vielfältig. Bei Produkten mit kurzen Resthaltbarkeiten sind es häufig Unterbrechungen der Kühlkette, der Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHD) bzw. Verbrauchsdatums oder fehlende Analysemethoden, die zum Ausschuss der Produkte führen. Viele dieser Produkte sind jedoch noch verzehrsfähig.
Die Einführung von nachhaltigen, intelligenten Verpackungssystemen kann einen wichtigen Beitrag liefern, um Ausschüsse in allen Stufen der Lieferkette zu reduzieren. Weiterhin ergeben sich u.a. folgende Vorteile.
Welche Vorteile habe ich als Verbraucher?
- Eine intelligente Lösung mit mehr Informationen
- Mehr Transparenz über die gesamte Kühlkette eines Produktes
- Mehr Transparenz durch das Erkennen von relevanten Kühlkettenunterbrechungen im eigenen Haushalt
- Hilft, die eigene Kühlkette zu überwachen
- Hilft, Bewusstsein für den richtigen Transport & die richtige Lagerung von Lebensmitteln zu schaffen
- Informationen über die Resthaltbarkeit ungeöffneter Produkte in Echtzeit
- Smarte Temperaturüberwachung mit digitaler Haltbarkeitsprognose
- Reduzierung von Lebensmittelabfällen, die durch frühzeitiges Verwerfen entstehen können
- Hilfsmittel, um die Produktfrische nicht nur anhand des Mindesthaltbarkeitsdatums (MHDs) zu beurteilen
- Entwicklung des Verbraucherverhaltens hin zu höherer Wertschätzung von Lebensmitteln
- Schafft mehr Vertrauen zwischen Verbraucher und Handel
- Zusätzliche Sicherheit im Umgang mit der Haltbarkeit von Lebensmitteln
- Weniger Lebensmittelabfall und damit auch weniger Verpackungsmüll
Wie funktioniert die Frischekontrolle?
Der Farbindikator im Etikett wird durch UV-Licht aktiviert – seine Farbe wird dunkelblau, die Intensität der Färbung wird produktspezifisch eingestellt. Ab diesem Zeitpunkt überwacht der Indikator die Kühlkette. Im Verlauf der Zeit oder bei Unterbrechung der Kühlkette verblasst die Farbe.
Bei höheren Temperaturen läuft dieser Prozess schneller ab. Wird das Produkt zu lange bei einer zu hohen Temperatur gelagert oder transportiert, wird die Farbe im Inneren des Farbkreises heller. Solange die Farbe im Zentrum dunkler ist oder die gleiche Farbe hat, wurde die Kühlkette eingehalten. Wie schnell und bei welchen Temperaturen der Farbänderungsprozess abläuft, kann individuell angepasst werden.
Wieso macht die Frischekontrolle andere Angaben?
Die festgelegte Haltbarkeitszeit ergibt sich aus Lagertests beim Hersteller unter verschiedenen Umgebungsbedingungen, auf Basis der Ergebnisse wird dann ein Zeitraum ermittelt, der das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) oder das Verbrauchsdatum darstellt. Dieser ist häufig strenger und kürzer gefasst als die Lagertestergebnisse vorgeben, um auch kleine, nicht vermeidbare Temperaturänderungen in der Kühlkette mit zu berücksichtigen. Außerdem wird z.B. durch den Handel zur weiteren Absicherung eine Sicherheitsspanne eingebaut.
Die Frischekontrolle dahingegen überwacht die Lagerbedingungen (Zeit & Temperatur) kontinuierlich und kann dann durch Abgleich mit einer Datenbank, in der eine Vielzahl von Messungen hinterlegt sind, Auskunft über den mikrobiologischen Zustand, also die Frische des Produktes, treffen, die den wahren aktuellen Zustand des Lebensmittels darstellt.
Folgende Kombinationen von Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)/Verbrauchsdatum und Frischekontrolle gibt es:
„Gut gelagert. Kühlkette wurde optimal eingehalten. Produkt ist frisch und genießbar.“
„Gut gelagert. Kühlkette wurde optimal eingehalten. Produkt ist (trotz abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatums (MHDs)/Verbrauchsdatums) frisch und genießbar.“
Erklärung
Der Entfärbungsprozess der Frischekontrolle ist abhängig von der Lagerdauer und der Lagertemperatur. Wird ein Lebensmittel lange, aber bei idealer Temperatur gelagert, ergibt sich eine langsamere Entfärbung des Indikators, wodurch es zu unterschiedlichen Angaben zwischen Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)/Verbrauchsdatum und der Frischekontrolle kommen kann.
Tipps zur Vermeidung:
- Lebensmittel rechtzeitig verzehren
- Kühlschrank regelmäßig auf Lebensmittel, die kurz vor dem Ablaufdatum stehen, prüfen
- “first-in-first-out (FIFO)” Regel auch im Haushalt beachten, d.h. Lebensmittel, die drohen abzulaufen (“first-in”), als erstes verzehren (“first-out”)
- Einkäufe besser planen
„Achtung. Leider wurde die Kühlkette nach Kauf des Produktes zu lange unterbrochen. Das Produkt bitte (trotz gültigem Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)/Verbrauchsdatum) nicht mehr verwenden.“
Erklärung
Das Produkt wurde nicht optimal gelagert. Sprich die Ware war zu lange Zeit der Wärme ausgesetzt, beispielsweise beim Heimtransport (ohne Kühltasche) oder Zuhause nicht schnell genug in den Kühlschrank verstaut. Oder aber die Kühlschranktemperatur ist zu niedrig eingestellt und fördert somit den Verderb des Lebensmittels.
Tipps zur Vermeidung:
- Kühltasche für den Einkauf kühlpflichtiger Lebensmittel nutzen
- Produkt schnell wieder in die Kühlung geben
- Richtige Temperatur im Kühlschrank prüfen und einstellen (<7°C)
„Leider ist das Produkt nicht mehr frisch und sollte nicht mehr verwendet werden.“